Rockszene sucht andere Models
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| Diese sechs Kandidatinnen werden im August auf ihre zehn Konkurrentinnen treffen. Nach drei Durchgängen wird dann die ,Miss Erftrock‘ gewählt. |
Rockkonzert trifft Misswahl?
Wenn man da an den Kinostreifen „Miss Undercover“ mit Sandra Bullock in der Hauptrolle zurückdenkt, scheint diese Kombination äußerst irritierend. Rockröhren, die mit ihrer Musik die Bühne in Flammen setzen, keine Grenzen kennen und ihre wallende Mähne im Rhythmus der Musik schlagen, treffen auf hübsche, junge Grazien, die den Weltfrieden herbeisehnen, beschämt lächeln und sich vor Freude Luft ins Gesicht fächern?
Aber es geht doch, wenn man eine ganz bestimmte Miss küren möchte: „Wir suchen auf dem diesjährigen Erftrock-Festival zum ersten Mal nach ,Miss Erftrock 2012‘“, berichtete Organisator Heiko Schwarz, auch bekannt als Mavro. „Diese Misswahl ist bisher einzigartig und hat noch nirgendwo anders stattgefunden“.
Am Samstagnachmittag präsentierten sich sechs der 16 Teilnehmerinnen am Eiscafé Marino in Bergheim. Auf der Bühne spielten bereits seit 14 Uhr die beiden Rockformationen „Strong Brew“ und „Süd West Band“, die für die gute Stimmung der vielen Besucher, die sich an diesem sonnigen Nachmittag ein Eis gönnten, verantwortlich waren.
„Ich bin Sarah Peyman, 19 Jahre alt und besuche das Berufskolleg in Bergheim. Eigentlich höre ich jede Musik, aber die Rockszene gefällt mir besonders gut“, stellte sich die erste Kandidatin am Mikrofon der Menge vor. In ihrer Nietenbesetzten Lederjacke und den schwarzen Stiefeln drehte Sarah Peyman noch eine Runde an den Gästen vorbei und stellte sich zu den übrigen Kandidatinnen an den Bühnenrand.
Keine Spur von den bekannten Gesten aus den typischen Schönheitswahlen. Ganz im Gegenteil die Damen traten genauso lässig wie echte Rocker auf. Die acht Schüler des Adolf-Kolping Berufskolleg hatten es schwer, die Auftritte der Kandidatinnen mit ihren Kameras einzufangen, denn ständig standen sie den aufgeregten Besuchern im Bild.
„Meine Schüler sollen heute schon mal erste Praxiserfahrungen sammeln“, erklärte Mavro, der eine entsprechende AG am Berufskolleg anbietet. „Wir hatten die Idee, auch das Festival im August zu filmen und unsere DVD im Anschluss zu vermarkten.“ Nachdem sich die sechs rockigen Kandidatinnen vorgestellt hatten, startete „Planet GroOove“ mit seinem Bühnenauftritt und heizte der Menge noch mal so richtig ein.
Loreta Abdyli und Diellza Jerliu hatten bereits am vergangenen Samstag bei einer Misswahl den ersten Platz abgestaubt und betiteln sich heute als „Miss Diaspora“ und „Miss Elegant“. „Sehr passend, wo wir heute bei einer Wahl zur ,Miss Erftrock‘ sind“, stellte die 23 jährige Diellza Jerliu lachend fest. Seit dem vergangenen Wochenende sind die beiden Freundinnen und wollen sich auch bei dieser Wahl im August unterstützen. „Schönheit vergeht“ – das weiß auch Diellza. Deshalb möchte sie nicht ihr Leben lang modeln. „Ich würde gerne Zahnmedizin oder Eventmanagement studieren, genügend Kontakte konnte ich schon knüpfen“, erzählt die Bonnerin, die seit ihrem 18. Lebensjahr vor der Kamera steht.
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